Gesamtsanierung und Erweiterung Volksschule Stöckacker, Bern

Die zeittypische Grundkonzeption der pavillonartigen Schulanlage aus den 1950er Jahren mit ihrer spezifischen Charakteristik und Atmosphäre bildet den Ausgangspunkt für den vorliegenden Projektvorschlag zur baulichen Weiterentwicklung der Volksschule Stöckacker. Die Regeln der bestehenden Anlage übernehmend werden zwei Neubauten vorgeschlagen, die das städtebauliche Ensemble auf unaufdringliche Art ergänzen und eine ausgewogene räumliche Komposition mit den bestehenden Volumen erzeugen. Die bestehenden Bauten der denkmalgeschützten Anlage sollen in ihrer ursprünglichen Form strukturell unverändert bleiben. Die funktionale Organisation folgt dem Grundgedanken, die Schulstufen in jeweils eigenen Gebäuden sowie die Regelklassen und die Ganztagesklassen in voneinander möglichst unabhängig funktionierenden Geschossebenen anzuordnen. Die schulergänzenden südostseitig an die zentrale Achse andockenden Nutzungen des Quartiertreffs und der bestehenden Turnhalle werden durch einen zweiten Neubautrakt mit der eingeschossig versenkten Turnhalle und der offenen Raumstruktur der Tagesschule im Obergeschoss ergänzt. Die Umgebungsgestaltung wird sorgfältig und mit einem respektvollen Umgang mit der schützenswerten Anlage, dem Aussenraum und dem Baumbestand in Kombination mit den heutigen Nutzungsansprüchen konzipiert. Die übergeordneten strukturellen und gestalterischen Themen des Bestandes werden für die architektonische Ausformulierung der Neubauten neu interpretiert. Massive Betonscheiben begrenzen die tektonisch feingliedrigen Längsfassaden jeweils stirnseitig. Die angelegte Thematik mit füllenden, zurückversetzten Brüstungselementen und fein gerahmten Verglasungen wird als charakteristische Gemeinsamkeit übernommen. Ihr eigene Präsenz entwickelnd, treten die Erweiterungsbauten so in eine gestalterische Verwandtschaft mit dem Bestand. Die Neubauten werden in einer Holz-Beton-Hybridbauweise vorgeschlagen. 

Auftragsart: offener Projektwettbewerb 2020
Bauherr: Hochbau Stadt Bern
Projektteam: Katharina Ebersbach, Norbert Niedermann, Thomas Schwendener
Visualisierung: Studio 12

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