Campus Humanitas, Horgen

Die Erweiterung des Campus Humanitas umfasst zwei unabhängige Neubauvolumen, die im Zusammenwirken mit dem denkmalgeschützten Hauptgebäude und dem östlich abschliessenden Ateliertrakt ein ortsbaulich ausgewogenes Ensemble als identitätsgebende, sich mit dem Quartier vernetzende Gesamtanlage bilden. Ein fünfgeschossiges Wohnhaus für 40 BewohnerInnen wird als auf einer kompakten Grundform basierender, mit gliedernden Versätzen modellierter Baukörper ortsbaulich markant an der Terrainkante zwischen dem Ateliergebäude und dem Schulhaus der HPS positioniert. Im Zusammenwirken mit den bestehenden Bauten definiert das fünfgeschossige Wohnhaus den grosszügigen, der Schaufassade des Hauptgebäudes vorgelagerten, parkartigen Grünraum neu. Die architektonische Heterogenität der heute auf dem Campus bestehenden Bauten wird als Thema aufgegriffen und als konzeptioneller Ansatz in der konstruktiven und gestalterischen Ausformulierung der Neubauten etabliert. Die unterschiedliche Nutzungen beinhaltenden und in verschiedenen Ausbau-Schritten entstandenen Gebäude weisen jeweils ihren individuellen Charakter auf, treten innerhalb des städtebaulichen Ensembles in einen spannungsvollen Dialog und erzeugen facettenreich differenzierte Qualitäten innerhalb des Areals. Das neue Wohnhaus entwickelt seine eigene Präsenz als Holzelementbau. Die Fassaden bestehen aus geschosshohen hölzernen Kassetten, die mit farblich abgesetzten vertikalen Holzlisenen die horizontale Schichtung der vier identisch übereinanderliegenden Wohngeschosse überspielen. Die tektonische Feingliedrigkeit der Fassaden verleiht dem Wohnhaus einen angemessenen Massstab. Der als Massivbau angelegte Erweiterungsbau beim Hauptgebäude kontrastiert in seiner Materialität das hölzerne Wohnhaus, übernimmt von diesem aber die Thematik der vertikal durchlaufenden Lisenen als charakteristische Gemeinsamkeit. Schlanke vorgesetzte Glasfaserbeton-Elemente mit unterschiedlichen Raster-Massen gliedern die Fassaden und prägen den architektonischen Ausdruck des adressbildenden Gebäudes mit den öffentlichen Hauptnutzungen.

Auftragsart: 1. Rang, Projektwettbewerb
Bauherr: Stiftung Humanitas
Projektteam: Katharina Ebersbach, Norbert Niedermann, Philipp Sigg, Thomas Schwendener
Visualisierung: Niedermann Sigg Schwendener Architekten AG

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